Dezember 2020/Januar 2021 jährte sich der Beginn des „Arabischen Frühlings“ zum zehnten Mal. Pünktlich dazu erschien am 13. Januar 2021 das Buch „Arabischer Frühling ohne Sommer?“ des Münchner Politikwissenschaftlers und Publizisten Martin Pabst. Auf 319 Seiten widmet sich dieser der komplexen Thematik des Umbruchs in der MENA-Region, welchen er von Beginn an teils vor Ort mitver folgte. Herausgekommen ist dabei ein Werk, das in acht Kapiteln Überblicke über Geschichte, Wirtschaft, Kultur, Religion und Politik der arabischen Staaten liefert [weiterlesen…]
Schlagwort: Ägypten
„Islamistische“ Bewegungen seit dem Arabischen Frühling in Tunesien, Ägypten und Syrien
Mein neuer Artikel für die Politischen Studien (Nr. 471) der Hanns Seidel Stiftung über die Entwicklung „islamistischer“ Bewegungen in Tunesien, Ägypten und Syrien ist jetzt online: https://www.hss.de/d…/publications/PS_471_NAHER_OSTEN_04.pdf
„Rebellen“: Ägyptische Künstler zum Jahrestag der Revolution
„Das System ist noch nicht gefallen. Unsere Revolution dauert an, friedlich“. Das ist die Botschaft junger ägyptischer Künstler, die sich mit der Regierung Mursi nicht abfinden wollten und sich mit der Tamaddor-Bewegung solidarisierten, die in den vergangenen Tagen Millionen auf die Straßen strömen ließ. Nun ist Mursi gestürzt, die Künstler und Tamarrod-Anhänger warten auf Reformen.
Wust el Balad: „Zornige Revolution“
Ägypten kommt nicht zur Ruhe. Bei erneuten Protesten im Schatten der Prozesse gegen Anhänger des Fußballvereins von Port Said, bei denen nun 21 Todesurteile bestätigt wurden, wurde nach Angaben der Frankfurter Allgemeinen Zeitung mindestens ein Mensch getötet.
Nun hat die Band Wust el Balad auf ihrer Facebook- und Twitter-Seite ein Video ihres Liedes „Thaurat Ghadab“ (arab. für „Revolution der Wut“ und sinngemäß „Zornige Revolution“) mit Bildern der Revolution veröffentlicht, da sich die damaligen Ereignisse in diesen Tagen zu wiederholen scheinen. Die Band möchte damit ihre Forderung nach einer „zornigen Revolution gegen alles Schlechte im Land“ ausdrücken und betonen, dass sich an diesem Anliegen, auch nach dem Sturz von Mubarak, nichts geändert hat.
Themenverwandtes:
2 Jahre danach: Graffiti der Revolution
Interview mit Gudrun Krämer: „Ein ziviler Staat mit islamischem Referenzrahmen“
2 Jahre danach: Graffiti der ägyptischen Revolution
Die Welt blickte gebannt auf die Fernsehbildschirme, als die Großdemonstrationen gegen den langjährigen Machthaber Hosni Mubarak und sein auf Korruption, Zensur und brutaler Unterdrückung basierendes Regime begannen. Heute jährt sich die „Revolution des 25. Januar“ zum zweiten Mal. Junge Revolutionäre begannen die Ereignisse dieser Tage und auch den Frust darüber, zentrale Forderungen immer noch nicht erreicht zu haben, in einer speziell für Ägypten charakteristischen Streetart auszudrücken. Solch eine Form der Kunst hat es so in dem Land noch nie gegeben. Sie erstreckt sich von subversiven Tags, Schablonen-Graffiti bis kunstvollen Gemälden, mit denen einerseits den Märtyrern gedacht, aber auch die alten und neuen Herrscher am Nil mit Humor aufs Korn genommen werden.
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Anonymous Attacks: Cyber War im Nahen Osten
Das Hackernetzwerk Anonymous schaltet sich immer aktiver in die Konflikte des Nahen Ostens ein. Spätestens seit der Veröffentlichung privater Mails von Baschar al-Assad und den Attacken auf Server israelischer Ministerien ist Anonymous zu einem Spieler im sogenannten „Cyber War“ geworden. Nun erklärt es auch Muhammad Mursi und der ägyptischen Muslimbruderschaft den Krieg. „Anonymous Attacks: Cyber War im Nahen Osten“ weiterlesen
Die Müllsammler von Kairo
Vor gut einem Jahr drehte Hannah el-Hitami bei ihrem Auslandsjahr in Kairo eine Dokumentation über ein koptisches Viertel. In diesem Stadtteil leben die Menschen in bitterer Armut und verdienen ihr Geld durch das Sammeln des Mülls der Großstadt und dessen Wiederverwertung.
Weitere Informationen über Ägypten finden Sie auf The-Albatross.com
Interview mit Gudrun Krämer: „Ein ziviler Staat mit islamischem Referenzrahmen“
Die Bilder gingen um die Welt, als in den arabischen Staaten die Menschen zu Hunderttausenden auf die Straßen strömten und den Sturz ihrer Herrscher forderten. Westliche Staatschefs wussten nicht so recht, wie sie die neuen Ereignisse einordnen sollten. Waren dies nur vorübergehende Erscheinungen oder doch erste Anzeichen eines historischen Umbruchs im Vorderen Orient? Könnten am Ende solcher Umwälzungen liberale Demokratien, regionalspezifische Mischsysteme oder doch eine Renaissance islamischer Orthodoxie stehen? Folgt in Ägypten jetzt die Machtübernahme der im Westen oft gefürchteten Muslimbruderschaft?
Eine Kennerin dieser Region ist die Islamwissenschaftlerin Prof. Dr. Gudrun Krämer. Im Rahmen eines Vortrages über die Muslimbruderschaft konnten zwei Redakteure der Studierendenzeitung Akon des Arbeitskreises Orient der Otto-Friedrich Universität Bamberg, Gudrun Krämer zu den aktuellen Ereignissen in Ägypten und der zukünftigen Rolle der Muslimbrüder befragen. (Zum Parteiprogramm geht’s hier)
Fabian Schmidmeier:Frau Krämer, wie haben Sie die Revolutionen in Ägypten und den anderen arabischen Staaten erlebt? Man hatte bei den Reaktionen der westlichen Staatschefs das Gefühl, dass diese Revolten sie kalt erwischten und niemand wirklich damit gerechnet hatte. Haben Sie es für möglich gehalten, dass sich eine Revolution anbahnt? „Interview mit Gudrun Krämer: „Ein ziviler Staat mit islamischem Referenzrahmen““ weiterlesen
ZDF: Israel und seine Zäune
Kein Land dieser Welt sichert seine Grenzen so stark wie der Staat Israel. Meist werden dort große, mit Berührungssensoren versehene, Zäune errichtet, um Milizionäre aus den Nachbarländern, aber auch Flüchtlinge aus Afrika, von einem Betreten israelischen Territoriums abzuhalten. Überdies errichtet das israelische Militär eine Mauer auf palästinensischen Territorium, was auf der einen als Sicherheits-, auf der anderen Seite als Apartheidsmauer bezeichnet wird.
Der ZDF-Israel-Korrespondent Christian Sievers hat sich daher mit einem Kamerateam aufgemacht, um einmal rund um Israel und die besetzten Gebiete zu fahren. Seine Reise führt ihn von Tel Aviv an die Nordgrenze zum Libanon, über die zu Syrien gehörenden und von Israel annektierten Golanhöhen und das Jordantal, zur ägyptischen Grenze in die Negev-Wüste. Eine interessante Momentaufnahme von einem Land, das sich von der umliegenden Region immer mehr abzuschotten versucht.
Teil 1
Wust al-Balad: Rubabikiya
Die Band Wust al-Balad wurde im Jahre 1999 in der ägyptischen Hauptstadt Kairo gegründet. Inzwischen wuchs die Zahl der Bandmitglieder von anfänglich zwei auf acht an. Die Band versucht Soft-Rock mit Elementen arabischer Musik zu verbinden und wurde dadurch eine der bekanntesten Rockbands des arabischen Sprachraums. Ihre Wege führten sie bis nach Deutschland, wo sie bei einem Gig in Stuttgart, welches in Zusammenarbeit mit dem Goethe Institut veranstaltet wurde, vor etwa 10000 Menschen auftrat.