Wust el Balad: „Zornige Revolution“

Ägypten kommt nicht zur Ruhe. Bei erneuten Protesten im Schatten der Prozesse gegen Anhänger des Fußballvereins von Port Said, bei denen nun 21 Todesurteile bestätigt wurden, wurde nach Angaben der Frankfurter Allgemeinen Zeitung mindestens ein Mensch getötet.

Nun hat die Band Wust el Balad auf ihrer Facebook- und Twitter-Seite ein Video ihres Liedes „Thaurat Ghadab“ (arab. für „Revolution der Wut“ und sinngemäß „Zornige Revolution“) mit Bildern der Revolution veröffentlicht, da sich die damaligen Ereignisse in diesen Tagen zu wiederholen scheinen. Die Band möchte damit ihre Forderung nach einer „zornigen Revolution gegen alles Schlechte im Land“ ausdrücken und betonen, dass sich an diesem Anliegen, auch nach dem Sturz von Mubarak, nichts geändert hat.

Themenverwandtes:

2 Jahre danach: Graffiti der Revolution

Interview mit Gudrun Krämer: „Ein ziviler Staat mit islamischem Referenzrahmen“

 

Werbung

2 Jahre danach: Graffiti der ägyptischen Revolution

Die Welt blickte gebannt auf die Fernsehbildschirme, als die Großdemonstrationen gegen den langjährigen Machthaber Hosni Mubarak und sein auf Korruption, Zensur und brutaler Unterdrückung basierendes Regime begannen. Heute jährt sich die „Revolution des 25. Januar“ zum zweiten Mal. Junge Revolutionäre begannen die Ereignisse dieser Tage und auch den Frust darüber, zentrale Forderungen immer noch nicht erreicht zu haben,  in einer speziell für Ägypten charakteristischen Streetart auszudrücken. Solch eine Form der Kunst hat es so in dem Land noch nie gegeben. Sie erstreckt sich von subversiven Tags, Schablonen-Graffiti bis kunstvollen Gemälden, mit denen einerseits den Märtyrern gedacht, aber auch die alten und neuen Herrscher am Nil mit Humor aufs Korn genommen werden.

(Auf das erste Bild klicken um Slideshow zu starten)

Die Müllsammler von Kairo

Vor gut einem Jahr drehte Hannah el-Hitami bei ihrem Auslandsjahr in Kairo eine Dokumentation über ein koptisches Viertel. In diesem Stadtteil leben die Menschen in bitterer Armut und verdienen ihr Geld durch das Sammeln des Mülls der Großstadt und dessen Wiederverwertung.

Weitere Informationen über Ägypten finden Sie auf The-Albatross.com

Wust al-Balad: Rubabikiya

Die Band Wust al-Balad wurde im Jahre 1999 in der ägyptischen Hauptstadt Kairo gegründet. Inzwischen wuchs die Zahl der Bandmitglieder von anfänglich zwei auf acht an. Die Band versucht Soft-Rock mit Elementen arabischer Musik zu verbinden und wurde dadurch eine der bekanntesten Rockbands des arabischen Sprachraums. Ihre Wege führten sie bis nach Deutschland, wo sie bei einem Gig in Stuttgart, welches in Zusammenarbeit mit dem Goethe Institut veranstaltet wurde, vor etwa 10000 Menschen auftrat.