Mein neuer Artikel für die Politischen Studien (Nr. 471) der Hanns Seidel Stiftung über die Entwicklung „islamistischer“ Bewegungen in Tunesien, Ägypten und Syrien ist jetzt online: https://www.hss.de/d…/publications/PS_471_NAHER_OSTEN_04.pdf
Kategorie: Wissenschaftliche Arbeiten
BR-Radiobeitrag zum Projekt „Islam in Bayern“
Ökumenischer Bericht zur Religionsfreiheit von Christen weltweit
Der Ökumenische Bericht zur Religionsfreiheit von Christen weltweit wurde 2013 gemeinsam von der Deutschen Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirche in Deutschland herausgegeben. Er zeigt die brutale Realität für Millionen von Christen in der Welt, kritisiert dabei aber evangelikale Instrumentalisierungen und Verzerrungen, wie den Verfolgungsindex von Open Doors.
Berlin: Studie zu Paralleljustiz
Das Erlanger Zentrum für Islam und Recht in Europa stellte vergangene Woche eine Studie im Auftrag des Berliner Senats zu Paralleljustiz vor. Die Studie erfolgte unter der Leitung von Prof. Mathias Rohe und Dr. Mahmoud Jaraba.
Die Zusammenfassung der Studie können Sie bei folgendem Link als PDF herunterladen: http://www.ezire.uni-erlangen.de/publikationen/studie-paralleljustiz-zusammenfassung.pdf
Wissenschaftliche Arbeit: Identitäts- und Staatskonzepte von Muhammad Asad
Muḥammad Asad, ein schillernder muslimischer Gelehrter, wurde am 2. Juli 1900 als Leopold Weiss in Lemberg geboren, das damals Hauptstadt der österreich-ungarischen Provinz Galizien war. Noch vor dem erstem und vor allem zweiten Weltkrieg und den Verbrechen der Nationalsozialisten verfügte Osteuropa und gerade die Region von Galizien über eine außerordentliche kulturelle Vielfalt. Weiss selbst stammte aus einer jüdisch-orthodoxen und gebildeten Rabbinerfamilie Lembergs und lebte als Angehöriger einer regional großen jüdischen Minderheit in einem christlichen Umfeld. Seit seiner frühesten Kindheit bekam er eine sehr intensiv-religiöse Erziehung und umfassende Bildung in der jüdischen Religion. Zum Studium der Psychoanalyse zog er nach Wien und erlebte dort die Diskussionskultur in den Wiener Caféhäusern. Von seiner jüdischen Kultur entfremdete sich Leopold Weiss zunehmend und zog nach Berlin, wo er im Jahre 1927 in der muslimischen Gemeinde im Umfeld der Wilmersdorfer Moschee zum sunnitischen Islam konvertierte und den Namen Muḥammad Asad annahm. In Reaktion auf die Schrecken des Ersten Weltkrieges und nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und des Holocausts, bei dem sein Vater im KZ Theresienstadt und Mutter und Schwester in Auschwitz ermordet wurden, wollte Asad ein neues Staatskonzept auf Basis seiner Religion, des Islam, entwerfen. Zwar ist dieses Konzept längst durch die Menschenrechte überholt, allerdings ist heutzutage interessant zu betrachten, wie unterschiedlich staatliche Konzepte mit einem islamischen Referenzrahmen aussehen können. Viele seiner Standpunkte dürften dabei insbesondere religiösen Extremisten nicht gefallen.
Asbab an-Nuzul: Die historische Methode als Tradition des Islam
Vielerorts wird in Debatten die pauschalisierende Aussage, der Islam müsse noch eine „Aufklärung“ durchmachen und benötige dringend einen „muslimischen Martin Luther“ verkündet. Ob es angesichts der neosalafistischen Ideologie tatsächlich so sinnvoll ist, sich an jenem Luther zu orientieren, der in seinen „Judenschriften“ einen radikalen Antijudaismus predigte, 1543 die Vertreibung der Juden aus den evangelischen Fürstentümern erreichen und sich gerade bezüglich der hebräischen Bibel stärker am Ur-Wortlaut orientieren wollte, sei einmal dahingestellt. Von seiner Haltung gegenüber Ketzern einmal ganz abzusehen.
In der islamischen Theologie gibt es vielmehr seit den frühesten Jahrhunderten islamischer Zeitrechnung eine Art „historisierende Methode“, die seit jeher ein fester Bestandteil der Koranexegese und Textauslegung ist. Diese asbab an-nuzul (dt. „Anlässe der Offenbarungen“) stellen die einzelnen Koranverse mithilfe von Überlieferungen in einen historischen Kontext, auf dessen Basis sich das Produkt der Auslegung oftmals grundlegend vom Wortlaut des jeweiligen Verses unterscheidet. Wäre es statt einem „muslimischen Luther“ und einer „Aufklärung“ daher nicht sinnvoller, Neuinterpretationen auf Grundlager einer Rückbesinnung auf traditionelle islamische Auslegungsformen zu erwirken?
Auf die Rolle der in der öffentlichen Diskussion um „den Islam“ aber auch im innermuslimischen Diskurs gänzlich untergehenden „Offenbarungsanlässe“ geht folgende wissenschaftliche Arbeit ein [Arbeit hier lesen … ]
Das ambivalente Verhältnis von Juden und Muslimen bei Maimonides
Über Jahrhundert lebten Juden und Christen als Minderheit in der arabisch-islamischen Welt. Das Verhältnis zu ihrer muslimischen Umwelt war von einer enormen Ambivalenz geprägt. Ähnlich wie beim Jiddischen in Europa, prägten die orientalischen Juden mit sprachlichen Besonderheiten einen eigenen arabischen Dialekt: das Judäo-Arabische. Der wohl größte Gelehrte des Judentums, Mosche ben Maimon (1135/38-1204), der uns insbesondere als Maimonides bekannt ist, sprach zu seinen Lebzeiten dieses Arabisch als Muttersprache und verfasste zahlreiche Werke auf Arabisch mit hebräischen Lettern. An seiner Person ist das ambivalente Verhältnis zwischen Juden und Muslimen besonders gut nachvollziehbar. Um dieses Verhältnis des Zusammenlebens, der Verfolgung, von kultureller Abgrenzung und Symbiose näher zu beleuchten, wurden Maimonides‘ Sendschreiben in den Jemen, das an eine durch eine schiitische Sekte verfolgte Gemeinde gerichtet war, und dessen historische Hintergründe analysiert.
Die Arbeit erschien jetzt als Café Abraham-Publikation.
Abraham bei Juden, Christen und Muslimen
Seit dem Terrorfeldzug des IS und dem Aufkommen der „P“egida-Bewegung werden religiös-politische Themen, insbesondere im Bezug auf den Islam, wieder äußerst kontrovers diskutiert. Oftmals wird der Islam einer „jüdisch-christlichen Tradition“ antagonistisch gegenübergestellt. Koran, Bibel, Talmud und andere Schriften hätten nichts miteinander gemein und seien auch nicht miteinander zu vereinbaren. Doch eint Juden, Christen und Muslime trotz signifikanter Unterschiede vielleicht doch mehr als ihnen bewusst ist?
Um dieser Frage auf den Grund zu gehen wurde die Figur des Abraham in jüdischen, christlichen und muslimischen Quellen auf theologische Gemeinsamkeiten und Unterschiede der drei Religionen hin untersucht, denn jede Gruppe beansprucht Abraham für sich als Stammvater. Zu diesem Zweck wurden Forschungsliteratur und hebräische, aramäische und arabische Quellen ausgewertet.
Die wissenschaftliche Arbeit Abraham – Theologische Symbiose und Unterschiede bei Juden, Christen und Muslimen erschien im Rahmen des Erlanger Trialogprojekts Café Abraham und wird für Sie kostenlos zum Herunterladen bereitgestellt.
Orientalistik: 29. Ausgabe des Bamberger Akon
Der AK Orient der Otto-Friedrich-Universität Bamberg veröffentlichte heute die 29. Ausgabe der Orientalistenzeitrschrift Akon. Viel Spaß beim Lesen 🙂
Hier die Ausgabe zum Herunterladen: AKON_Nr. 29
Wissenschaftliche Arbeit: Beschneidungsgegner in der islamischen Welt
Auch innerhalb der islamischen Welt gibt es seit Jahren eine Beschneidungsdebatte. Während die Mädchenbeschneidung überwiegend geächtet wird hält der islamische „Mainstream“ nach wie vor an der Tradition der Knabenbeschneidung fest. Doch auch hier regt sich Widerstand. Gelehrte wie der Libyer Mustafa Kamal al-Mahdawi oder der Bruder des Gründers der ägyptischen Muslimbruderschaft, Gamal al-Banna, argumentieren aus medizinischer, sexualethischer aber auch islamisch-religiöser Sicht gegen Mädchen- und Knabenbeschneidung.
In der Arbeit Beschneidungsgegner in der islamischen Welt wurden die Positionen von al-Mahdawi und al-Banna mithilfe arabischer Quellentexte analysiert und interpretiert.
Hier die Arbeit als PDF