Über Jahrhundert lebten Juden und Christen als Minderheit in der arabisch-islamischen Welt. Das Verhältnis zu ihrer muslimischen Umwelt war von einer enormen Ambivalenz geprägt. Ähnlich wie beim Jiddischen in Europa, prägten die orientalischen Juden mit sprachlichen Besonderheiten einen eigenen arabischen Dialekt: das Judäo-Arabische. Der wohl größte Gelehrte des Judentums, Mosche ben Maimon (1135/38-1204), der uns insbesondere als Maimonides bekannt ist, sprach zu seinen Lebzeiten dieses Arabisch als Muttersprache und verfasste zahlreiche Werke auf Arabisch mit hebräischen Lettern. An seiner Person ist das ambivalente Verhältnis zwischen Juden und Muslimen besonders gut nachvollziehbar. Um dieses Verhältnis des Zusammenlebens, der Verfolgung, von kultureller Abgrenzung und Symbiose näher zu beleuchten, wurden Maimonides‘ Sendschreiben in den Jemen, das an eine durch eine schiitische Sekte verfolgte Gemeinde gerichtet war, und dessen historische Hintergründe analysiert.
Die Arbeit erschien jetzt als Café Abraham-Publikation.