„Café Abraham“ in Erlangen: „Kampf der Kulturen? Nicht mit uns!“

Café Abraham 1 Die schrecklichen Bilder der IS-Terroristen sind in diesen Tagen jedem bekannt. Neu entfacht ist dabei eine „Islam-Debatte“, die oft in die Richtung geführt wird „kann der Islam zu Deutschland gehören?“, „ist der Islam eine gewalttätige Religion?“. Im Irak werden Christen und Jesiden im Namen des Islam brutal verfolgt, vertrieben und ermordet. In den vergangenen Tagen erschien bei The Guardian ein Artikel, wonach George W. Bush gegenüber Jaques Chirac seinen Einmarsch im Irak mit einer biblischen Prophezeiung gerechtfertigt haben soll. „„Café Abraham“ in Erlangen: „Kampf der Kulturen? Nicht mit uns!““ weiterlesen

Kurz erklärt: ISIS, ISIL, IS oder „Islamischer Staat“?

IS-Flagge

Nach Syrien steht jetzt der Irak im Fokus der Berichterstattung. Eine scheinbar neue Organisation sorgt mit ihrer Brutalität und enormen militärischen Erfolgen für Aufsehen und auch in Europa wächst die Furcht vor Anschlägen. Schätzungsweise  3.000 Europäer kämpfen in den Reihen der selbstenannten Gotteskrieger. In der Vergangenheit war meist von ISIS, ferner von ISIL die Rede. Von einem Tag auf den anderen hieß die Gruppe plötzlich IS. Was bedeuten die Kürzel, warum ändern diese sich so oft und was hat IS mit al-Qaida zu tun?

ISIS oder ISIL?

Bei diesen Abkürzungen handelt es sich um die Übertragung arabischer Akronyme in die deutsche oder englische Sprache. Der arabische Name für die Organisation war al-Dawla al-Islamiya fi al-Iraq wa-al-Sham (‏الدولة الإسلامية في العراق والشام), Islamischer Staat im Irak und Syrien . „Kurz erklärt: ISIS, ISIL, IS oder „Islamischer Staat“?“ weiterlesen

Vice-Dokumentation: Im „Islamischen Staat“

Seit etwas mehr als einem Jahr kämpft die al-Qaida-Abspaltung ISIS, die sich vor kurzem in IS (Islamischer Staat) umbenannt hat, für die Errichtung eines besonders radikal ausgelegten islamischen Staates. Innerhalb kürzester Zeit und unter Anwendung äußerster Brutalität konnte die Gruppe einen Defacto-Staat errichten. Die Rigorosität ihrer Scharia-Interpretation ist dabei selbst al-Qaida zu radikal. Wie leben die Menschen damit? Wie versuchen die Kämpfer des IS ihr Kalifat zu errichten? Was bedeutet es für religiöse Minderheiten in diesem neuen Staat zu leben? Das Team von Vice hat eine Dokumentation im Herzen des Herrschaftsbereiches des IS gedreht

Wissenschaftliche Arbeit: Beschneidungsgegner in der islamischen Welt

Cover Beschneidungsgegner HAAuch innerhalb der islamischen Welt gibt es seit Jahren eine Beschneidungsdebatte. Während die Mädchenbeschneidung überwiegend geächtet wird hält der islamische „Mainstream“ nach wie vor an der Tradition der Knabenbeschneidung fest. Doch auch hier regt sich Widerstand. Gelehrte wie der Libyer Mustafa Kamal al-Mahdawi oder der Bruder des Gründers der ägyptischen Muslimbruderschaft, Gamal al-Banna, argumentieren aus medizinischer, sexualethischer aber auch islamisch-religiöser Sicht gegen Mädchen- und Knabenbeschneidung.

In der Arbeit Beschneidungsgegner in der islamischen Welt wurden die  Positionen von al-Mahdawi und al-Banna mithilfe arabischer Quellentexte analysiert und interpretiert.

Hier die Arbeit als PDF

Debatte: Beschneidungsgegner im Islam

Cover Beschneidungsgegner HAIn den Talkshows und Zeitungen der Bundesrepublik entbrannte vor nicht allzu langer Zeit eine heftige Diskussion. Eine Diskussion, die bist heute nicht abgeschlossen ist und Islam, wie auch das Judentum, als kollektive Kritikobjekte ausmacht. Der Tenor war „‚Wir‘ als aufgeklärte Gesellschaft gegen ‚Die‘ als Rückwärtsgewandte“. Es ging und geht um die Beschneidung. Der Denkansatz „Fortschrittlich oder Rückwärtsgewandt“ ist falsch und auch innerhalb der islamischen Welt ist die Beschneidung nicht unumstritten. Eine Bestandsaufnahme. „Debatte: Beschneidungsgegner im Islam“ weiterlesen

Syriens Salafisten: Die Charta der Islamischen Front

Cover Charta Islamische FrontAm 22. November 2013 änderten sich die Kräfteverhältnisse in der bewaffneten syrischen Opposition schlagartig, als sich ein Großteil der inzwischen radikalisierten Kampfformationen von der Freien Syrischen Armee abspaltete und die Gründung der Islamischen Front bekannt gab. Diese neue militärische Dachorganisation präsentierte sich mit einer salafistischen Ausrichtung und veröffentlichte ihre politischen, religiösen und militärischen Grundsätze in einer Charta.

Das deutsche Publikum tut sich mit der Betrachtung der Vorgänge im Nahen Osten schwer, insbesondere wegen sprachlicher Barrieren. Um zu verstehen, was Syriens Salafisten für Vorstellung von einer politischen Neuordnung nach einem Sturz al-Asads haben, habe ich diese Charta ins Deutsche übersetzt. In der Übersetzung habe ich mich bemüht besonders nah am arabischen Text zu bleiben. Die Stellen, die mir Schwierigkeiten bereitet haben, wurden rot markiert.

Im Anschluss an die Charta der Islamischen Front finden Sie eine Übersetzung des Grundsatzprogramms der Vorgängerorganisation Syrische Islamische Front, die aber noch weitgehend unter dem Dach der Freien Syrischen Armee und des oppositionellen Syrian Military Council operierte.

 

Falls es Verbesserungsvorschläge im Bezug auf die Übersetzungen gibt, hinterlasst diese einfach im Kommentarbereich oder schreibt mir eine Email an fabian.schmidmeier@gmail.com.

 

Die Charta der Islamischen Front auf Arabisch: ميثاق الجبهة الإسلامية

Deutsche Übersetzung: Charta der Islamischen Front – Projekt Umma

 

Charta der Vorgängerorganisation Syrische Islamische Front: ميثاق الجبهة الإسلامية السورية

Deutsche Übersetzung: Die Charta der Syrischen Islamischen Front

 

 

Interview: Was wollen Syriens Salafisten?

Am 22. November 2013 schlossen sich sieben islamistische Rebellengruppen in Syrien zur Dachorganisation Islamische Front zusammen. Diese beinhaltet die salafistische Gruppe Ahrar ash-Sham (dt. die Freien Groß-Syriens), die in ganz Syrien operiert, die Suqur al-Sham (dt. die Falken Groß-Syriens) aus Idlib, die bisher gemäßigt auftretende und früher unter Kommando der FSA kämpfende Liwa’u t-Tawhid (dt Einheitsbrigade) aus Aleppo, die Dschaisch al-Islam (dt. Armee des Islam) aus Damaskus, Liwa’u l-Haqq (dt. Wahrheitsbrigade) und die al-Dschabhat al-Kurdiya (dt. Kurdische Front). Die Islamische Front löste damit die Freie Syrische Armee als größte oppositionelle Kampforganisation  (mit zwischen 45.000 und 60.000 Kämpfern) ab. Ziel der Islamischen Front ist die Etablierung eines Islamischen Staates. Doch gleichzeitig ist der Kampfbund ein Gegner der al-Qaida-Gruppe Islamischer Staat im Irak und Syrien (ISIS bzw. ISIL).

Doch was wollen Syriens Salafisten? Was heißt für sie Scharia? Was sagen sie zu Frauenrechten, Rechten für Minderheiten, wie Christen, Schiiten, etc.?

Al-Jazeera hat sich mit dem Chef von Ahrar al-Sham und Leiter des Politbüros der Islamischen Front, Hassan Aboud, getroffen, um ihm diese Fragen zu stellen.