Prof. Hasse: Einflüsse des mittelalterlichen Orient auf das Abendland

BR alpha: „Die Einflüsse aus dem mittelalterlichen Orient haben das Abendland erst stark gemacht – so die These von Prof. Dag Nikolaus Hasse von der Uni Würzburg. Der Philosoph und Philologe erforscht den arabischen Einfluss in Europa.“

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Screenshot des BR-alpha-Beitrages

 

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Prof. Karl-Josef Kuschel: Abraham in Judentum, Christentum und Islam

Café Abraham

Das Video stammt von unseren Kollegen von 3ALOG, einer Plattform für interreligiösen Dialog

Inhalt des Videos:

01:17 Abraham als gemeinsamer Prophet in Judentum, Christentum und Islam
02:27 Welche Aufgaben übernimmt Abraham im Islam?
03:37 Die Gastfreundschaft als gemeinsames Element in Judentum, Christentum und Islam

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Wissenschaftliche Arbeit: Identitäts- und Staatskonzepte von Muhammad Asad

Muḥammad Asad, ein schillernder muslimischer Gelehrter, wurde am 2. Juli 1900 als Leopold Weiss in Lemberg geboren, das damals Hauptstadt der österreich-ungarischen Provinz Galizien war. Noch vor dem erstem und vor allem zweiten Weltkrieg und den Verbrechen der Nationalsozialisten verfügte Osteuropa und gerade die Region von Galizien über eine außerordentliche kulturelle Vielfalt. Weiss selbst stammte aus einer jüdisch-orthodoxen und gebildeten Rabbinerfamilie Lembergs und lebte als Angehöriger einer regional großen jüdischen Minderheit in einem christlichen Umfeld. Seit seiner frühesten Kindheit bekam er eine sehr intensiv-religiöse Erziehung und umfassende Bildung in der jüdischen Religion. Zum Studium der Psychoanalyse zog er nach Wien und erlebte dort die Diskussionskultur in den Wiener Caféhäusern. Von seiner jüdischen Kultur entfremdete sich Leopold Weiss zunehmend und zog nach Berlin, wo er im Jahre 1927 in der muslimischen Gemeinde im Umfeld der Wilmersdorfer Moschee zum sunnitischen Islam konvertierte und den Namen Muḥammad Asad annahm. In Reaktion auf die Schrecken des Ersten Weltkrieges und nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und des Holocausts, bei dem sein Vater im KZ Theresienstadt und Mutter und Schwester in Auschwitz ermordet wurden, wollte Asad ein neues Staatskonzept auf Basis seiner Religion, des Islam, entwerfen. Zwar ist dieses Konzept längst durch die Menschenrechte überholt, allerdings ist heutzutage interessant zu betrachten, wie unterschiedlich staatliche Konzepte mit einem islamischen Referenzrahmen aussehen können. Viele seiner Standpunkte dürften dabei insbesondere religiösen Extremisten nicht gefallen.

 Der muslimische Gelehrte Muḥammad Asad. Muslimische Identität und eine islamische Staatstheorie als Alternative als PDF

Asbab an-Nuzul: Die historische Methode als Tradition des Islam

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Vielerorts wird in Debatten die pauschalisierende Aussage, der Islam müsse noch eine „Aufklärung“ durchmachen und benötige dringend einen „muslimischen Martin Luther“ verkündet. Ob es angesichts der neosalafistischen Ideologie tatsächlich so sinnvoll ist, sich an jenem Luther zu orientieren, der in seinen „Judenschriften“ einen radikalen Antijudaismus predigte, 1543 die Vertreibung der Juden aus den evangelischen Fürstentümern erreichen und sich gerade bezüglich der hebräischen Bibel stärker am Ur-Wortlaut orientieren wollte, sei einmal dahingestellt. Von seiner Haltung gegenüber Ketzern einmal ganz abzusehen.

In der islamischen Theologie gibt es vielmehr seit den frühesten Jahrhunderten islamischer Zeitrechnung eine Art „historisierende Methode“, die seit jeher ein fester Bestandteil der Koranexegese und Textauslegung ist. Diese asbab an-nuzul (dt. „Anlässe der Offenbarungen“) stellen die einzelnen Koranverse mithilfe von Überlieferungen in einen historischen Kontext, auf dessen Basis sich das Produkt der Auslegung oftmals grundlegend vom Wortlaut des jeweiligen Verses unterscheidet. Wäre es statt einem „muslimischen Luther“ und einer „Aufklärung“ daher nicht sinnvoller, Neuinterpretationen auf Grundlager einer Rückbesinnung auf traditionelle islamische Auslegungsformen zu erwirken?

Auf die Rolle der in der öffentlichen Diskussion um „den Islam“ aber auch im innermuslimischen Diskurs gänzlich untergehenden „Offenbarungsanlässe“ geht folgende wissenschaftliche Arbeit ein [Arbeit hier lesen … ]

Das ambivalente Verhältnis von Juden und Muslimen bei Maimonides

Cover MaimonidesÜber Jahrhundert lebten Juden und Christen als Minderheit in der arabisch-islamischen Welt. Das Verhältnis zu ihrer muslimischen Umwelt war von einer enormen Ambivalenz geprägt. Ähnlich wie beim Jiddischen in Europa, prägten die orientalischen Juden mit sprachlichen Besonderheiten einen eigenen arabischen Dialekt: das Judäo-Arabische. Der wohl größte Gelehrte des Judentums, Mosche ben Maimon (1135/38-1204), der uns insbesondere als Maimonides  bekannt ist, sprach zu seinen Lebzeiten dieses Arabisch als Muttersprache und verfasste zahlreiche Werke auf Arabisch mit hebräischen Lettern. An seiner Person ist das ambivalente Verhältnis zwischen Juden und Muslimen besonders gut nachvollziehbar. Um dieses Verhältnis des Zusammenlebens, der Verfolgung, von kultureller Abgrenzung und Symbiose näher zu beleuchten, wurden Maimonides‘ Sendschreiben in den Jemen, das an eine durch eine schiitische Sekte verfolgte Gemeinde gerichtet war, und dessen historische Hintergründe analysiert.

Die Arbeit erschien jetzt als Café Abraham-Publikation.

Idschtihad und die Dynamik des islamischen Rechts

Bildschirmfoto 2015-03-01 um 21.03.25Das ist im Islam so.

Achso und was heißt das? Diese Pauschalaussage ist oft zu hören, wenn es um das islamische Recht geht. Doch wie sieht eigentlich islamische Rechtsfindung und die Ergründung ethischer Normen aus? Wie geht ein islamischer Gelehrter auf der Suche nach „der Scharia“ (Scharia=Gesamtheit aller islamischer Werte und Normen und NICHT drakonische Hadd-Strafen) eigentlich vor? Welche Rolle spielen Vernunft und eigenständiges Räsonnement (Idschtihad)? Ist das alles heutzutage mit Demokratie und Rechtsstaatlichkeit zu vereinbaren? Die zweite im Rahmen des Café Abraham erschienene wissenschaftliche Arbeit gibt darüber Aufschluss

Die Arbeit finden Sie hier.

Wissenschaftliche Arbeit: Beschneidungsgegner in der islamischen Welt

Cover Beschneidungsgegner HAAuch innerhalb der islamischen Welt gibt es seit Jahren eine Beschneidungsdebatte. Während die Mädchenbeschneidung überwiegend geächtet wird hält der islamische „Mainstream“ nach wie vor an der Tradition der Knabenbeschneidung fest. Doch auch hier regt sich Widerstand. Gelehrte wie der Libyer Mustafa Kamal al-Mahdawi oder der Bruder des Gründers der ägyptischen Muslimbruderschaft, Gamal al-Banna, argumentieren aus medizinischer, sexualethischer aber auch islamisch-religiöser Sicht gegen Mädchen- und Knabenbeschneidung.

In der Arbeit Beschneidungsgegner in der islamischen Welt wurden die  Positionen von al-Mahdawi und al-Banna mithilfe arabischer Quellentexte analysiert und interpretiert.

Hier die Arbeit als PDF

Debatte: Beschneidungsgegner im Islam

Cover Beschneidungsgegner HAIn den Talkshows und Zeitungen der Bundesrepublik entbrannte vor nicht allzu langer Zeit eine heftige Diskussion. Eine Diskussion, die bist heute nicht abgeschlossen ist und Islam, wie auch das Judentum, als kollektive Kritikobjekte ausmacht. Der Tenor war „‚Wir‘ als aufgeklärte Gesellschaft gegen ‚Die‘ als Rückwärtsgewandte“. Es ging und geht um die Beschneidung. Der Denkansatz „Fortschrittlich oder Rückwärtsgewandt“ ist falsch und auch innerhalb der islamischen Welt ist die Beschneidung nicht unumstritten. Eine Bestandsaufnahme. „Debatte: Beschneidungsgegner im Islam“ weiterlesen