Wissenschaftliche Arbeit: Die Geschichte des jüdisch-orthodoxen Antizionismus

Cover_HausarbeitJuden gegen Israel? Diese Frage erscheint für die meisten Menschen absurd. Der Staat Israel ist bereits zu lange Realität und vom Großteil der internationalen Staatengemeinschaft anerkannt worden. Spricht man heutzutage über das Judentum, dann denkt man im nächsten Moment an den Staat der Juden im Nahen Osten. Doch gerade im Zusammenhang mit den immer stärker werdenden Spannungen zwischen dem Staat Israel und der Islamischen Republik Iran, die die Weltöffentlichkeit polarisieren, kann man in Internetportalen und sozialen Medien wie Facebook oder Twitter immer wieder Bilder von schwarz gekleideten, ultraorthodoxen Juden sehen, die nicht etwa für den Staat Israel demonstrieren, sondern gegen ihn.

Plötzlich treffen hochrangige Vertreter der islamistischen Theokratie des Iran ultraorthodoxe Rabbiner, wie zum Beispiel Jisroel Dovid Weiss in New York und Vertreter haredischer Gruppen reisen ihrerseits nach Teheran und werden dort vom Präsidenten Mahmud Ahmadinejad höchst persönlich mit Küssen empfangen. Andere feiern in Gaza unter der Schirmherrschaft der Hamas Sabbat und drücken ihre Solidarität gegen die israelische Armee aus.

Doch was hat es mit solchen Bildern auf sich? Woher kommt dieser, für uns paradox erscheinende, explizit jüdische Anti-Zionismus? Wo liegen seine Wurzeln, wie argumentieren seine Vertreter und wie haben sich diese religiös fundierte Weltanschauung und deren Einfluss innerhalb des Judentums bis heute entwickelt? Diese Fragen stehen im Fokus dieser Arbeit Jüdisch-orthodoxer Anti-Zionismus – Organisationen, ideologische Grundlagen, Entwicklung.

Kostenloser Download: Jüdisch-orthodoxer Anti-Zionismus – Organisationen, ideologische Grundlagen, Entwicklung

Wissenschaftliche Arbeit: Jüdisches Leben in Deutschland nach 1945

Cover Hausarbeit Jüdische Moderne1945 – Die „Stunde Null“. Deutschland und Europa liegen in Trümmern, Millionen von Menschen sind getötet worden und die Überlebenden und Hinterbliebenen versuchen mit einfachsten Mitteln den Alltag zu meistern. Vor allem die jüdischen Überlebenden der Schoa, des industriellen Massenmordes durch die Nationalsozialisten, hofften im neu entstehenden Staat Israel, im Orient, eine neue Heimat zu finden. Viele Kibbutzim entstanden aber nicht im bis dato britischen Mandatsgebiet, sondern in der Fränkischen Schweiz. Während zahlreiche Juden schließlich tatsächlich auswanderten, blieben andere in Deutschland und fanden hier eine neue Heimat. Aus Provisorien wurden neue Gemeinden und ein fester Bestandteil der Bundesrepublik Deutschland. Über diese und andere Entwicklungen jüdischen Lebens in Deutschland und dem Verhältnis der deutschen Juden zum Staat Israel handelt folgende wissenschaftliche Arbeit Jüdisches Leben in Deutschland nach 1945 – Anfänge und moderne Entwicklung.

Jüdisches Leben in Deutschland nach 1945 PDF

Wissenschaftliche Arbeit: Die Iranischen Revolutionsgarden

Logo der Pasdaran„Anfang 1979 überschlugen sich im  Kaiserreich Iran die Ereignisse. Der Unmut in der Bevölkerung gärte lange. 1979 gelang es einer vereinten Opposition das Regime des Moḥammad-Reżā-Šāh Pahlavī zu stürzen. Da der große Oppositionsführer mit Ruḥollāh Ḫomeinī ein islamischer Geistlicher und ein großer Teil der Bewegung gegen das bestehende System islamisch geprägt war, entwickelte sich die Revolution zu einer explizit islamischen Revolution. Nach der Rückkehr des Ayatollah aus seinem französischen Exil am 1. Februar 1979, begann für den Iran ein neues Kapitel in seiner Geschichte. Um die bisherigen Errungenschaften dieser Revolution zu schützen, brauchte Ḫomeinī ein militärisches institutionelles Organ.“ 

Heutzutage gelten die Iranischen Revolutionsgarden (pers.Pāsdārān) bezeichnet, vielfach als die eigentlichen Machthaber im Iran und somit als eine Institution, die mit der Zeit die Schaltzentralen der Macht in der Islamischen Republik erfolgreich unterwandern konnten. Was hat es mit diesen Thesen auf sich? In wieweit konnten die Revolutionsgarden ihren Einfluss auf Wirtschaft und Politik ausbauen? Welchen Machtfaktor haben diese im Iran, der derzeit im Fokus der Weltöffentlichkeit steht?

Die wissenschaftliche Arbeit Revolutionäre Militärinstitutionen in der Islamischen Republik Iran, Entstehung-Entwicklung-Aktionsfelder soll darüber Aufschluss geben.

Gliederung:

1.1 Begriffe

1.2 Der historische Kontext

2. Die Entstehung der Revolutionsgarden

3. Die Entwicklung der Pāsdārān nach der Revolution bis zum Ende des ersten Golfkrieges

4. Die  Basīǧ-e Mostaẓʿafīn und die Entwicklung der Pāsdārān nach dem Ende des 1. Golfkrieges

4.1 Die Gründung der Basīǧ

4.2 Die Entwicklung der Organisationsstruktur der Pāsdārān

4.3 Die Entwicklung von Teilstreitkräften

4.3.1 Die Luftwaffe der Pāsdārān

4.3.2 Die Marine der Pāsdārān

4.3.3 Die Qods-Einheit und der „Export der Revolution“

4.4 Die Rolle der Pāsdārān in der iranischen Wirtschaft

4.5 Der Einfluss der Pāsdārān in den Medien

4.6 Die Rolle der Pāsdārān in der Politik

5. Schluss: Gibt es eine Pāsdārānisierung?

6. Literaturverzeichnis

Die Arbeit gibt es hier als PDF

1. Einleitung: Begriffserklärung „Pāsdārān“ und die Islamische Revolution

1.1 Begriffe

Diese Hausarbeit trägt den Titel „Revolutionäre Militärinstitutionen in der Islamischen Republik Iran“ und handelt maßgeblich von den iranischen Revolutionsgarden. Der persische Name dieser Garden ist Sepāh-e Pāsdārān-e Enghelāb-e Eslāmi oder abgekürzt Sepāh. Gebräuchlicher ist aber der informelle Name Pāsdārān. Daher werden in dieser Arbeit hauptsächlich die Begriffe Pāsdārān oder Revolutionsgarde, beziehungsweise Revolutionsgarden im Plural verwendet. In englischen Zitaten findet man hingegen die Bezeichnungen Islamic Revolutionary Guard Corps, Iranian Revolutionary Guard Corps oder abgekürzt IRGC. Untersucht wurden Entstehung, Entwicklung und Aktionsfelder der Pāsdārān seit ihrer Entstehung im Jahre 1979 bis in die Zeit der Präsidentschaft von Maḥmūd Aḥmadī-Nežād.

1.2 Der historische Kontext

Anfang 1979 überschlugen sich im damaligen Kaiserreich Iran die Ereignisse. Der Unmut in der Bevölkerung gärte lange. 1979 gelang es einer vereinten Opposition das Regime des Moḥammad-Reżā-Šāh Pahlavī zu stürzen. Da der große Oppositionsführer mit Ruḥollāh Ḫomeinī ein islamischer Geistlicher war und ein großer Teil der Bewegung gegen das bestehende System islamisch geprägt war, entwickelte sich die Revolution zu einer explizit islamischen Revolution. Nach der Rückkehr des Ayatollah aus seinem französischen Exil am 1. Februar 1979, begann für den Iran ein neues Kapitel in seiner Geschichte. Um die bisherigen Errungenschaften dieser Revolution zu schützen, brauchte Ḫomeinī ein militärisches institutionelles Organ.[1]

 

2. Die Entstehung der Revolutionsgarden

Nach dem Sturz von Moḥammad-Reżā-Šāh Pahlavī verfasste Ruḥollah Ḫomeinī im Mai 1979 ein Dekret zur Gründung einer paramilitärischen Organisation zum Schutze der Errungenschaften der Revolution.[2] In dieser Volksarmee wurden Angehörige verschiedener islamistischer Milizen und paramilitärischer und revolutionärer Gruppen, welche sich aus religiös-fundamentalistischen Jugendlichen vom Land und islamisch geprägten Studenten zusammensetzten, zusammengefasst. Kenneth Katzman schreibt hierzu: „The Revolutionary Guard was initially an amorphous conglomeration of local, independent groupings of urban guerrillas, clerical militias, army defectors, and other pro-Khomeini militants that helped solidify the streets for Khomeini following the victory of the revolution.”[3] Die Gesamtstärke der Pāsdārān umfasste in dieser Anfangszeit etwa 10000 Mann.[4] Die Rolle der Revolutionsgarden wurde in der neuen Verfassung des Iran (1979) festgeschrieben. Nach Artikel 150 bleibt „Das Korps der Wächter der Iranischen Revolution (…)zur Fortsetzung seiner Aufgabe als Hüter der Revolution und ihrer Errungenschaften weiter bestehen“.[5] Die Pāsdārān waren von Anfang an der militärische Arm der Revolution. Ihre Aktionen richteten sich gegen die im Land verbliebenen Angehörigen des ehemaligen Šāh-Regimes, aber auch gegen jene Kräfte der einstigen Opposition, welche nicht mit Ḫomeinīs Vorstellungen einer islamischen Regierung konform gingen. Nach dem Sturz des Šāhs herrschte im Iran eine Art Machtvakuum, in dem die Zukunft der Staatsform noch ungewiss schien. Bei der Durchsetzung von Ḫomeinīs Konzept des velayāt-e faqīh und als Gegengewicht zur alten Armee des Šāhs sollten die Revolutionsgarden daher eine wichtige Rolle einnehmen. [6] Eine Zäsur in der Geschichte bildete der Iran-Irak-Krieg in den Jahren 1980 bis 1988. Dieser war der Ausgangspunkt für eine Entwicklung der Pāsdārān zu dem, was wir heute kennen.[7]

3. Die Entwicklung der Pāsdārān nach der Revolution bis zum Ende des ersten Golkrieges

Von Anfang an kämpfte das neue iranische Regime um sein Überleben. In verschiedenen Landesteilen gab es Erhebungen ethnischer Minderheiten wie den Balutschen, Kurden oder Turkmenen. Als sich 1981 die Moǧāhedīn-e Ḫalq von Ḫomeinī lossagten, entstand im Iran eine neue Front, an der die Revolutionsgarden eingesetzt wurden.[8] Allein in den Kurdengebieten wurden etwa 5000 aufständische Kämpfer getötet und circa 1200 Zivilisten ermordet.[9] Hier geht’s zur kompletten Arbeit…