Syrien: Warum sich das Gesicht der Revolution veränderte

Seit Anfang 2012 treten in Syrien immer mehr islamistische Gruppierungen auf. Zu ihnen gehören etwa die Kata’ib Ahrar ash-Sham (Verbände der Freien Syriens) oder Jabhat an-Nusrah (Unterstützungsfront) Straff organisiert und mit enormer militärischer Schlagkraft liefern sie nun die lang ersehnte Unterstützung, die sich die Revolutionäre und die Freie Syrische Armee zunächst aus dem Westen erhofft hatten. Durch das Schweigen unserer „Volksvertreter“ fühlen sich die Menschen vor Ort im Stich gelassen oder werten dies als stille Zustimmung zum brutalen Vorgehen des Regimes. Gleichzeitig zeigen viele Selbstgerechte in Europa und den USA auf die Radikalisierung und legitimieren dadurch die Enthaltung der Staaten, die sonst ihre freien und demokratischen Staatsformen als maßgeblich für die gesamte Welt preisen. Doch was ist der Grund dafür, dass islamistische Organisationen in der Form in Syrien Fuß fassen können? Was bleibt von den Idealen der Revolution und wie und warum hat sich das Gesicht der Revolution derart geändert? Folgende Dokumentation „Vergießt keine Tränen mehr“ – Wie Anwar radikal wurde gibt darüber Aufschluss.

Screenshot aus "Vergießt keine Tränen mehr" - Wie Anwar radikal wurde, Foto: Fabian Schmidmeier

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Libanon: PR-Offensive der Hisbollah

Seit dem Ende des Krieges zwischen der schiitischen Hisbollah und der israelischen Armee im Jahre 2006 ist es relativ still um die einst im Libanon als „al-Muqawama“ (arab. für Widerstand) so gefeierte und im Westen als Terrorgruppe gefürchtete Miliz geworden. Doch tatsächlich befindet sich die „Partei Gottes“ (arab. Hizbullah) in einer prekären Situation: Der Hauptverbündete Iran ächzt unter den internationalen Sanktionen und das Assad-Regime, das die Truppe bisher logistisch und waffentechnisch versorgte, wankt zusehends wegen eines Volksaufstandes. Um diese kritische Lage etwas zu entschärfen, bedient sich die Hisbollah nun des neuen Konzepts des „Widerstands-Tourismus“, wofür sie eigens Besucherparks im Süden des Zedernstaates errichten ließ. Mit dieser PR-Offensive möchte sich die Hisbollah wieder primär als libanesische Widerstandsgruppe und Partei präsentieren. Das Vice-Team hat für Journeyman Pictures einen solchen Park besucht und mit Mitgliedern und Gegnern der Hisbollah über den Konflikt mit dem Nachbarn Israel und die neuen politischen Verhältnisse seit dem Arabischen Frühling gesprochen.

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ZDF: Israel und seine Zäune

Kein Land dieser Welt sichert seine Grenzen so stark wie der Staat Israel. Meist werden dort große, mit Berührungssensoren versehene, Zäune errichtet, um Milizionäre aus den Nachbarländern, aber auch Flüchtlinge aus Afrika, von einem Betreten israelischen Territoriums abzuhalten. Überdies errichtet das israelische Militär eine Mauer auf palästinensischen Territorium, was auf der einen als Sicherheits-, auf der anderen Seite als Apartheidsmauer bezeichnet wird.

Der ZDF-Israel-Korrespondent Christian Sievers hat sich daher mit einem Kamerateam aufgemacht, um einmal rund um Israel und die besetzten Gebiete zu fahren. Seine Reise führt ihn von Tel Aviv an die Nordgrenze zum Libanon, über die zu Syrien gehörenden und von Israel annektierten Golanhöhen und das Jordantal,  zur ägyptischen Grenze in die Negev-Wüste. Eine interessante Momentaufnahme von einem Land, das sich von der umliegenden Region immer mehr abzuschotten versucht.

Teil 1

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