Syrien: Das Morden geht weiter

Ein Jahr nach dem Beginn des Aufstandes gegen die Diktatur Bashar al-Assads dreht sich die Spirale der Gewalt weiter. Nachdem sich immer mehr Zivilisten der Freien Syrischen Armee anschließen und reguläre Truppen in Scharen zu den Aufständischen übertreten, haben sich seit ein paar Wochen scheinbar auch al-Qa’ida-Bataillone dem Widerstand angeschlossen. Dies dürfte dazu führen, dass in Syrien vollends ein konfessioneller Kampf entbrennt und der eigentliche Konflikt um den Sturz eines undemokratischen und nicht legitimierten, diktatorischen Systems ins Hintertreffen gerät. Vor allem salafistische Teile der Aufstansbewegung, allen voran die wohl auch über die saudische und irakische Grenze eingesickerten Kämpfer der al-Qa’ida sehen die christlichen Syrer und auch die muslimischen, aber schiitischen Alawiten, zu denen auch Bashar al-Assad gehört, als Ungläubige und damit auch als Freiwild an. Wie im Irak könnten diese dann zur Zielscheibe von Greueltaten ungekannten Ausmaßes werden, was dem anfänglichen Anliegen an einem freien Gesamtsyrien aller Konfessionen entgegensteht. Auch Bashar al-Assad heizt diesen Konflikt immer weiter an, wenn er Demonstranten pauschal als islamistische Extremisten verurteilt und mit einer erbarmungslosen Brutalität wahllos Stadtviertel im ganzen Land bombardieren lässt. Nachdem Assad bereits vor drei Wochen angekündigt hat, mit einer Offensive diverse Städte von der Freien Syrischen Armee zu „säubern“, scheint sein Vorhaben gescheitert. In den vergangenen Tagen und auch heute, erreichten uns immer wieder neue Bilder und Videos von neuen erbitterten Kämpfen um die Städte Homs, Hama, Aleppo oder Deir az-Zur.

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